Tunnelportalbau


Auf meiner Anlage befinden sich folgende Tunnels:

 

  • Eingleisiges Gewölbetunnel-Portal                                    Zwei nach Norm , einmal Kurvenausfahrt einmal Kurveneinfahrt
  • Zweigleisiges Gewölbetunnel-Portal                                 Vier nach Norm in geraden Bereichen

                                                                                                              Zwei ausserhalb Norm, ausgangs resp. eingangs Kurvenbereich                                                                                                                                                                   

Die Norm NEM 105 diente mir als Grundlage für sämtliche Tunnelportale. Zwei Portale musste ich etwas mehr als die Norm zulässt erweitern. Ändert man die vorgegebenen Masse zu viel ab, entstehen die unschönen, sogenannten Scheunentore. Soweit musste ich nicht gehen. Aber das geübte Auge erkennt das sofort.

Anhand des Geländes auf meiner Kleinstkontrollanlage konnte ich mir vorstellen, wie die Tunnelportale aussehen könnten oder sollten. Also war ich wieder, mit Fotoapparat ausgerüstet, im Raum Blausee-Mitholz anzutreffen. Die Auswahl an Unikaten ist gross und Passendes hatte ich schnell im Kasten. Die Fotos dienten mir wieder als Muster. Das Massnehmen am Original konnte ich vergessen, da die Massangaben in der NEM 105 ausreichten.  

 

Vorgehen beim Bau

 

Kartonvorlage

Zuerst zeichnete ich das Portal auf einen Karton 2 mm. Den Radienmassen gab ich immer 1 mm dazu. Damit wird das Gewölbe etwas grösser.  Das wird aber wieder gebraucht, wenn ich das Tunnelgewölbe später mit schwarzem Halbkarton auskleidete. Mit einem Japanmesser schnitt ich dann das Portal aus. Mit dieser Vorlage konnte ich darauf am vorgesehenen Gewölbestandort testen, ob das Portal passte oder ob ich es noch etwas versetzen musste. Da Gleis und Fahrleitung bereits gebaut waren, konnte ich gleich mit Rollmaterial durchfahren und testen.

 

Portal und Seitenverbindungen aus Holz herstellen

Passte alles, ging ich einen Schritt weiter. Die Kartonvorlage diente mir als Vorlage, um gerade zwei gleiche Tunnelgewölbe auf Sperrholz, 15 mm, zu zeichnen. Die Portale sägte ich darauf heraus. Aus Sperrholz, 15 mm, fertigte ich auch gleich zwei Seitenverbindungen, 250x60 mm, an.

 

Material für Bruchsteinmauer

Nun zauberte ich eine Bruchsteinmauer auf ein Portal. Dazu benötigte ich:

  • Klebeband, breiter als die Holzstärke des Portals
  • Pinsel und weisser Holzleim
  • Zahnstocher
  • Massstab
  • Joghurtbecher
  • Lentolit, heute Fixit, ein weisser Aussenputz. Es kann auch eine andere Art Gips sein. Nur sollte die Masse nicht schnell austrocknen.

 

Bruchsteinmauer auf Portal machen

Das Portal fasste ich rundherum mit dem Klebeband ein. Mit weissem Holzleim strich ich die Holzfläche ein. Die noch gerade flüssig laufende Masse (Fixit) liess ich dann auf das umfriedete Portal einfliessen. Als  die ca. 5 mm dicke Masse auszuhärten begann, entfernte ich das Klebeband und begann mit dem Zahnstocher, Spitze etwas einkürzen, die Bruchsteinstruktur einzuritzen. Und dabei braucht es gar nicht exakt auszusehen. Dann das Material aushärten lassen.

 

Gewölbeblende auf Portal machen

Um die Gewölbeblende herzustellen, brauchte ich wieder die Kartonvorlage. Das Gewölbe erweiterte ich um 5 mm. Dann legte ich die Vorlage auf die geritzte Bruchsteinmauer und befestigte sie oben und seitlich am Portal. Danach fasste ich mit Klebeband das Gewölbe und den Boden nochmals ein. Die neu angesetzte Masse liess ich danach ca. 2 mm dick um das Gewölbe einfliessen. Die Masse härtete bei diesem Arbeitsschritt sehr schnell aus. Deshalb musste ich frühzeitig das Klebeband entfernen, um die Blende dann mit dem Zahnstocher ritzen zu können. Zuletzt entfernte ich noch die Kartonvorlage.

 

Farbgebung

Nachdem das Material einige Tage ausgehärtet war, versah ich das Portal mit der sog. Wischmethode mit Farbe.

 

Zusammenbau und Tunnelwandung

Nun konnte ich die vier Teile zusammenkleben. 1. Bearbeitetes Tunnelportal,  2. rechts und 3. links eine Seitenverbindung und dann das 4. zweite, unbearbeitete Tunnelportal. Als weiterer Schritt fertigte ich aus schwarzem Halbkarton die Tunnelwandung. Die musste natürlich gleich lang wie die Seitenverbindung + zweimal die Holzstärke der Portale sein. Mit einem weissen Stift imitierte ich Bruchstein und verpasste dem Ganzen zuletzt mit Airbrush einen Hauch Rost. In der Zwischenzeit war der Kleber gut ausgehärtet und ich konnte den Tunnel auf den Kopf stellen. Nun kleidete ich den Tunnel mit der Tunnelwandung aus. Mit weissem Holzleim in die Tunnelwölbung eingeklebt.

 

In einigen Katalogen für Landschaftsbau (z. B. HEKI) ist der Bau eines Tunnels, natürlich mit Produkten dieser Firma, mit Bildern beschrieben. Sie werden zu meiner Bauweise Parallelen feststellen.

  1. Vorbild Felsenburgtunnel II, Seite Station Blausee-Mitholz.
  2. Auf meiner Anlage ist das Portal seitenverkehrt.

Vorbild Fürtentunnel I, Seite Station Blausee-Mitholz.

Auch dieses Portal ist auf meiner Anlage seitenverkehrt.


Dieses eingleisige Gewölbeportel hat kein Vorbild.

Die Stützmauer wurde nachträglich aus einer Silikonform der Firma Spörle gegossen. Die Firma bietet heute eine grosse Palette an Silikonformen an. Leider hat Spörle keine Webseite.

 

Werkstatt Spörle

Walter & Söhne GbR
Melacpass 6
69151 Neckargemünd

Telefon: Telefon:  0( +49) 17656807323

E-Mail: info@spoerle-form.de

Web   : https://spoerle-form.de

 


Dieses Portal ist dem Fleschfluhtunnel ähnlich.

 

Aus dem Bild ist der Zusammenbau der zwei Portalen  und den Seitenverbindungen ersichtlich. Wobei es bei diesem Tunnel noch etwas Spezielles gibt. Beide Portale befinden  sich auf einem anderen Rahmenteil. Somit hatte ich die Seitenwände getrennt, um vielleicht einmal die Rahmen wieder trennen zu können.